18,2 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 6,2 Mio. Euro im Vermögenshaushalt, keine neuen Schulden und umfangreiche Investitionen im Finanzplanungszeitraum bis 2027. Das sind die wichtigen Eckdaten des Gerbrunner Gemeindehaushalts für 2024, so unser Bürgermeister Stefan Wolfshörndl.
Einstimmig verabschiedete der Gerbrunner Gemeinderat den Gemeindehaushalt. Allein der Vorbericht, den Kämmerer Markus Eck für die Räte ausgearbeitet hat, umfasst stolze 57 Seiten und ermöglichte einen schnellen Einblick in das Gesamtwerk mit über 440 Seiten Umfang.
Erhebliche Ausgabensteigerungen gibt es 2024 unter anderem im Gebäudeunterhalt, wo Sanierungsarbeiten, aber auch gestiegene Energiepreise zu Buche schlagen. Mit deutlichen Anstiegen wird außerdem bei den Zuschüssen für die Kinderbetreuung (Erhöhung der Förderung von Land und Kommune) und bei der Umlage an den Landkreis kalkuliert, die im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 700.000 Euro ansteigen wird. „Der Landkreis finanziert sich zu einem großen Teil durch die Umlagen der Gemeinden, deshalb sollte auch im Landkreis eine vorsichtige Ausgabenpolitik gemacht werden. Für Träume wie ein neues Landratsamt ist kein Geld vorhanden“, so Bürgermeister Stefan Wolfshörndl.
Aufgrund der guten Finanzkraft unserer Gemeinde vor zwei Jahren gibt es für 2024 reduzierte Schlüsselzuweisungen vom Freistaat Bayern, die gut 300.000 Euro niedriger ausfallen als im Vorjahr.
Die Sanierungsaufwendungen für das Hallenbad von gut 500.000 Euro für neue Filter und Reparaturen reduzieren die Zuführung für Investitionen weiter – parallel hat die Gemeinde ja eine Prüfung für eine Generalsanierung laufen. Neue Schulden können nur vermieden werden, da Fördermittel für laufende Projekte erst 2024 eintreffen und deshalb den Haushalt entlasten, ansonsten müsste die Gemeinde schon für 2024 Darlehen aufnehmen, um die Investitionen zu bezahlen.
Die Finanzplanung der Gemeinde bildet die umfangreichen Investitionspläne bis 2027 ab. Einer der großen Positionen ist der Kindergartenneubau, für den über 5 Millionen Euro veranschlagt sind. Die Entscheidung „pro Wohngemeinde“ und damit verbunden die Ausweisung von Wohnbaugebieten wie vor einigen Jahren mit dem Inneren Kirschberg 3 sei die absolut beste und richtige gewesen, so Wolfshörndl weiter. Jeder neue Bürger tut der Gemeindefinanzierung gut. Schließlich steigt der Einkommenssteueranteil als größte und stabilste Säule im Haushalt auf über 5 Millionen Euro an und ermöglicht so die Finanzierung des laufenden Unterhalts von Schule und Kindergärten, aber auch die Förderung von Sport, Kultur und Nahverkehr für Schüler*innen und Auszubildende aus Gerbrunn. Weitere wichtige Posten, die 2024 für die Gemeinde anfallen: Feuerwehr 105.000 Euro, 930.000 Euro für den Kindergartenneubau, Sanierung Hallenbad 750.000 Euro, Spielscheune und Partnerschaftsplatz mit gut 2 Millionen Euro. Deshalb ist es auch wichtig, dass immer wieder über Nachverdichtung, Dachgeschossausbauten oder auch kleine Neubaugebiete Wohnangebote geschaffen werden.
Auch der Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung wird fortgeführt. Das Gerbrunner Kommunalunternehmen wird auf kommunalen Dächern 330.000 Euro in neue Photovoltaikanlagen investieren. Geplant sind Anlagen auf der alten und neuen Schule sowie auf dem Gemeindebauhof. Da die Gemeinde keine eigenen Grundstücke rund um Gut Gieshügel hat, kann die Windenergie nur langsam vorangetrieben werden. Umso wichtiger – und einfacher in der Umsetzung – ist die Bestückung mit PV-Anlagen auf den Gemeindedächern. Die großen Herausforderungen finden sich jedoch in der Finanzplanung, dann auch mit einer deutlichen Neuverschuldung ab 2025. Ob diese Projekte wie geplant so umgesetzt werden können, hängt auch von der wirtschaftlichen Entwicklung und den daraus resultierenden Steuereinnahmen, der weiteren Preisentwicklung und den Förderzusagen ab. Für 2024 ist der Haushalt zumindest in trockenen Tüchern und wir freuen uns als SPD Fraktion über viele schöne neue Projekte für Gerbrunn, die Stärkung unserer Infrastruktur und viele freiwillige Leistungen für Gruppen und Vereine, Co-finanzierte Ausbildungsplätze in den KiTas oder auch das kostenfreie Nahverkehrsticket für Schüler*innen und Auszubildende (365 Euro Ticket). Für all das braucht die Gemeinde die notwendigen Finanzen.