In seiner Sitzung am 01. März hat der Gemeinderat den Haushalt für 2004 verabschiedet. Durch den Wegfall der Abfallentsorgung zum 01.01.2004 sowie geringeren Investitionen im Vermögenshaushalt ist die Summe mit gut 8,5 Millionen Euro ca. 1,2 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr.
»Es geht uns besser als im Vorjahr, zu großer Freude besteht allerdings kein Anlass«, so umschrieb SPD-Bürgermeister Stefan Wolfshörndl das Haushaltskonzept. Gestiegene Schlüsselzuweisungen und im Vorjahresvergleich gesunkene Umlagen an den Landkreis ermöglichen eine höher Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt. Allerdings bleibt die freie Finanzspanne mit ca. 25.000,00 Euro weiterhin sehr gering. Sparen ist also auch 2004 angesagt.
Verwaltung und Gemeinderat haben sich mehr auf das »Erhalten« als auf das »Gestalten« konzentriert. Sanierungen an der Eichendorffschule, notwendige Ausbesserungen am Dach der Schulturnhalle sind hierfür zwei Beispiele. Aus diesem Grund, betonte SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Zink in seiner Haushaltsrede, hat die SPD-Fraktion schon zu Beginn der Beratungen die von ihr geforderten Projekte wie die Toilettenanlage am Alten Friedhof oder der vorgesehene Aufzug in der Mehrzweckhalle, im Sinne einer Konsolidierung der Gemeindefinanzen, nicht eingebracht
Einen Defizitübernahmevertrag hat der Gemeinderat dem kath. Kindergarten St. Nikolaus bis zum Ende des Kindergartenjahres 2005/2006 angeboten. Durch schwankende Kinderzahlen könnte es zu einer Unterdeckung kommen.
Da die Förderung von Kinder- und Jugendarbeit schon immer ein zentrales Anliegen der SPD Gerbrunn war, hat die Fraktion der Verwaltungsvorlage geschlossen zugestimmt und die Defizitübernahme begrüßt. Auch der ökumenische Kindergarten bekommt ein Angebot zur Defizitübernahme, allerdings gekoppelt an die Anhebung der Elternbeiträge auf das gleiche Niveau wie im kath. Kindergarten St. Nikolaus.
Die Mitglieder des Bauausschusses haben in ihrer Sitzung am 16. Februar grünes Licht für eine Projektarbeit der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt unter Leitung des Gerbrunner Bürgers und ehemaligen Gemeinderates Prof. Hemmerlein zugestimmt. Studenten der FH werden den Gerbrunner Altort auf Gestaltungsmöglichkeiten hin durchleuchten und der Gemeinde entsprechende Vorschläge unterbreiten. Für die Durchführung des Projekts wurden 3000,00 Euro bereitgestellt.
Einen Antrag der FWG haben die Gemeinderäte von SPD und CSU in der letzten Sitzung einmütig abgelehnt. Die Freien Wähler hatten die Gründung einer Stiftung mit sozialem und kulturellem Zweck aus den Vermögensanteilen des aufgelösten Müllabfuhrzweckverbandes beantragt. SPD und CSU schlossen sich der Meinung von Bürgermeister Stefan Wolfshörndl und der Gemeindeverwaltung an, dass zum einen die Stiftung mit einem im Verhältnis zum Stiftungsertrag nicht vertretbarem Verwaltungsaufwand verbunden wäre, zum anderen die Gelder über den Gemeindehaushalt auch der Allgemeinheit zu Gute kommen. Darüber hinaus schüttet die Gemeinde seit langen Jahren mehrere zehntausend Euro an freiwilligen Leistungen zur Förderung von Kultur, Sport und auch sozialen Einrichtungen aus. Im Haushalt 2004 sind dies mehr als 140.000,00 Euro. Das Stiftungsvermögen wäre bei 115.000,00 Euro gelegen.
Kindergarten wird unterstützt
Zukunft Altort
Stiftung aber nein
